Die Schlacht um Kildare - 27.11.2003

Sie war fort. Taithleach war mit ihrem Greif von der inneren Mauer Kildares abgehoben und im Süden unter leisen Schwingenschlägen verschwunden. Sie hatte zwei Dutzend Leben, die vielleicht im folgenden Krieg noch wichtig gewesen wären, mit einigen Worten ausgelöscht und das Pflaster zum Stadttor mit ausgelaugten, toten Leibern bedeckt.
Der Currag, offenkundig verwirrt und von der Reaktion Taithleachs in die Enge getrieben, wand sich aus den Fragen der Abenteurer heraus und verschwand für einige Zeit in seinem Stadtschloss.
Muadib, der erschöpft auf dem Markt verharrte und den Feind ziehen ließ, erhielt eine Nachricht von der Zauberin, die ihm versuchte zu erklären, dass ihre Taten nicht ihre Schuld sondern die Schuld des Schicksals und die Schuld der Tyrannei des rimischen Königs waren, den sie scheinbar abgrundtief hasste.
Currag Jorlach von Nord trat noch am selben Abend wieder auf den Markt, stieg auf ein gesatteltes Pferd und ritt mit vier bewaffneten Wachen davon. Später sollte sich herausstellen, dass er Kildare verlassen hatte. War ihm seine Aufgabe über den Kopf gewachsen? Fürchtete er den Untergang seiner Stadt oder seiner Macht? Floh er einfach, um sein Leben zu retten?

Was feststand war seine Anordnung, Algonthir, der immer noch unter Verdacht stand, den Oberhofmeister Artur lont Mengard ermordet zu haben, in den Kriegsdienst zu schicken und tapfer in der ersten Reihe kämpfen zu lassen. Er sollte nach dem Krieg eine Verhandlung bekommen, in der er die Möglichkeit erhielt, seine Unschuld zu beweisen. Oberfeldmarschall Gornt, ein zwergischer Kriegsveteran Kildares, sollte ein Auge auf ihn haben, während er seine Truppen in der Schlacht kommandierte.

Dann begann der Krieg seinen Lauf zu nehmen. Die Oberfeldmarschälle der Städte Kildare, Argmund und Irar hatten sich versammelt und berieten über das Angebot des Feindes zu verhandeln, wogen das Aufgebot des Gegners gegen das eigene ab und beschauten die schwindende Moral der alliierten Truppen.
Gochnin, der Führer der Wilden und Kopf der Frostriesen, die sich alle zusammen eine Meile vor der Stadt versammelt hatten, hatte ein Zelt auf dem Schlachtfeld aufgestellt und bot Verhandlungen an.
Es wurde entschieden, dass der zwergische Oberfeldmarschall Gornt sich die Bedingungen des Feindes anhören sollte. Er würde die Stadt nicht kampflos aufgeben und würde nur wenig Einsicht haben, wenn Gochnin Forderungen stellte. Muadib und sein Kamerad A'Tuin schlossen sich dem Zwerg an. Auch Murbi entschloss sich, die Worte des Feindes hören zu wollen. Der Barbar machte das Quartett, das sich auf keine leichte Verhandlung einstellte, komplett.
Gochnin forderte die kampflose Aufgabe der Stadt. Er würde die Einwohner und das Militär ziehen lassen. Er wollte nur die Stadt mit all ihren Besitztümern. Außerdem verlangte er die Personen, die seinen Drachen in der letzten Schlacht bei Argmund angriffen und Zefania. Sein Reitdrache Noschint hatte die Halbdrachenfrau in Argmund entdeckt und stellte seine Forderung denen seines Reiters gleich.
Gornt beabsichtigte keine der Konzessionen des Führers zu erfüllen. Weder wollte er seine geliebte Stadt aufgeben, noch wollte er Muadib, Algonthir und Zefania dem Wildenführer überlassen. Ohne etwas erreicht zu haben, verließ das Quartett Gochnins Zelt wieder. Doch sie waren noch nicht fertig. Sie hatten im Zelt erfahren, dass Gochnin, wie vermutet, auf der Suche nach dem Stern des Yido war und ihn für sich beanspruchte. Die Riesen folgten ihm aber nur, weil der Jarl der Riesen, Brschark, Gochnins Wort hatte, dass der Yidostern an ihn gehe, würde er gefunden werden.
Also verlangten Gornt, Muadib, Murbi und A'Tuin den Jarl der Riesen zu sprechen und spielten ihm in einer kurzen prägnanten Erklärung zu, was Gochnin vorhatte. Dann zogen sie mit ernster Miene ab und überließen den Jarl seinen verknoteten Gedanken. Was ihre Worte bewirken sollten, konnten sie zu dieser Tageszeit noch nicht wissen.

In Kildare zurück, wurde die Stadt auf den Angriff vorbereitet. Viele Stimmen sprachen sich dafür aus, bis zum Morgen mit allen Arbeiten fertig zu sein. Viele glaubten, dass die Schlacht, wie in Argmund, beim Aufgang der morgendlichen Sonne beginne und bei unzureichender Vorbereitung falle, noch bevor die Sonne eine Hand breit über den Horizont gestiegen wäre.
Es wurden die Katapulte ausgerichtet. Die Bogenschützen der Stadt füllten ihre Köcher, die Schwertkämpfer schärften ihre Klingen und die Priester baten um die Gunst der Götter. Die Abenteurer beeinflussten die Vorbereitungen ohne Zweifel mit. Murbi schlug vor, die Katapulte mit in Öl getränkten Feuer zu bestücken und Muadib führte nach Mitternacht einen Trupp Priester ins feindliche Lager, um mit der Hilfe göttlicher Magie die zusammengetragenen Felsbrocken der Frostriesen zu nutzlosen Schlamm zu verwandeln. Beide Ideen brachten Vorteile in der Schlacht und beide würden von den Kildarern nicht vergessen werden, sollten sie den kommenden Tag überleben.

Am Morgen, als die Sonne ihr erstes Licht zum Horizont hinaufschickte, zeigte sich ein neues Bild im Lager der Feinde. Allein die Frostriesen standen fest eingeschworen beieinander und flehten mit ihrem Getöse den Anfang der Schlacht herbei. Die Wilden, mit ihnen Gochnin und sein weißer Drache Noschint, waren verschwunden. Zefania und andere Kundschafter hatten herausgefunden, dass der Führer der Wilden noch vor dem Morgengrauen im Norden an Kildare vorüber gezogen war und sich auf den Weg nach Irar gemacht hatte.
"Ich wollte nie nach Kildare", hatte er am Vorabend bei der Verhandlung gesagt. "Irar ist mein nächstes Ziel und keiner wird mich aufhalten. Brschark und seine Riesen wollen diese verfluchte Stadt hier haben. Für mich ist sie wertlos."
Die Verhandlung hatte doch etwas gebracht. Gochnin konnte sich vor der Erkenntnis Brscharks nicht rechtfertigen. Der Jarl, der die Wahrheit durch den Verhandlungstrupp unter der Führung Gornts erfahren hatte, musste dem Drachenreiter zugesetzt haben.
Gochnin, der sowieso kein Interesse an Kildare hatte, beschloss daher, die Riesen ihrem Schicksal zu überlassen. Er würde in Irar nach dem suchen, was er begehrte. Würde er es finden, hätte er keine Schwierigkeiten, die Riesen unter seinen Bann zu ziehen, wenn sie Kildare erobert und besetzt hatten. So bekam er selbst diese für ihn nutzlose Stadt, ohne seine Kraft vergeudet zu haben.
Doch das Entscheidende war im Moment, als die Schlacht unter konkurrierenden Hornrufen beider Parteien losbrach, dass die Truppen des Feindes geteilt waren. Der Gegner war geschwächt. Zwar war die Kraft der dreihundert Riesen nicht zu verachten, doch dieses Mal gab es keinen Drachen, der eisige Schneestürme auf die Truppen hernieder speien würde, es gab keinen Feldherrn, der es verstand, Kriegstaktiken in die Praxis umzusetzen und es gab nicht zahllosen Wilde, die wie tausende Nadeln den Tod ebenso schnell bringen, wie ein verwüstender Axthieb der Frostriesen.

Der Morgen des 3.4.624 wurde nicht vom Gesang der Vögel im angrenzenden Altforst durchdrungen, sondern von den Geräuschen aufeinander prallenden Stahls und zerberstenden Mauern. Der Kampf um Kildare war bitter. Murbi kommandierte einen Teil der Ballistaschützen, Algonthir scharrte zwei Hundertschaften Bogenschützen um sich, Zefania stritt Schulter an Schulter mit den Langbogenschützen der Stadt Kildare und Wuselwort gesellte sich zur Führung auf den Schlachtenturm und schleuderte gemeinsam mit Magiern der Wandlergilde der Stadt todbringende Zauber auf den heranrückenden Feind. Muadib, der sich entschloss, mit A'Tuin, der in der Schlacht um Argmund seinen linken Arm verloren hatte, vor den Mauern ins Schlachtengetümmel zu stürzen, wurde von den Zwergenkriegern aus Irar begleitet, die Gothol einst ausschickte, um Argmund im Krieg zu unterstützen.
Alle rangen heldenhaft um das Bestehen der Stadt. Reitertrupps griffen die Flanken der Riesen an, die mit ihren Steinkeulen versuchten, die doppelte Mauer der Stadt zu zertrümmern. Über eintausend Bogenschützen durchsiebten die Belagerer mit Pfeilen und die Infanterie stritt mit all ihrer Kraft, um den Feind mit jedem Schwerthieb zu schwächen.
Als die Hoffnung sank, weil die Mauern der Stadt nicht mehr lange standhalten würden und die starke Führung zwischen den Trümmern des zerstörten Schlachtenturms Kildare dem selben Schicksal entgegen rennen sah, dem auch Argmund entgegengelaufen war, tauchten am Horizont im Nordosten fremde Standarten auf. Der erste Schreck über die Rückkehr Gochnins oder eine Verstärkung der Riesen, legte sich, als sich Victor der Redner, Oberhofmeister Kildares mit einem Zeichen zu erkennen gab und Hilfe brachte. Er, Victor, war nach der Flucht aus Argmund verschollen und brachte nun zweitausend Barbaren aus den Talländern - Battar - mit, die ohne zu zögern in den Kampf stürzten. Nun schwellten auch wieder die Lieder der Skalden an, die am Morgen die Gemüter der Krieger in Wallung brachten. Die Herzen der noch lebenden Verteidiger schöpften neue Kraft. Jede einzelne Seele Kildares stritt unaufhaltsam weiter gegen den frostigen Widerstand vor und zwischen den Mauern Kildares.
Doch Victors Hilfe war nicht die einzige unerwartete Unterstützung. Kurz vor dem Ende der Schlacht bewiesen die freien Ebenen, dass in ihnen noch Stärken ruhen, die keiner vermutet hätte. Als die Frostriesen die zweite Mauer durchbrachen und sich ihre Zerstörungswut langsam in die Stadt ergoss, begleitete den Pfeilhagel der Bogenschützen Kildares ein Regen aus silbernen Pfeilen, die von einem glockengleichen Kriegschrei durch die Luft getragen wurden. Die Blicke der Oberfeldmarschälle schweiften nach Südosten und am Waldrand Puthrâns, am Saum des Verbotenen Waldes, standen zahllose Gestalten in grünschwarzer Rüstung aufgereiht, die ihre nachtschwarzen Bögen spannten und den Ausgang des Krieges besiegelten. Elfen aus Puthrân - viele haben vermutet, dass jene langlebigen Wesen zwischen den Bäumen des Altforstet leben aber keiner konnte es bis heutee mit Sicherheit sagen - streckten den letzten Frostriesen nieder und zeigten damit die ungeahnte Einigkeit der Freien Ebenen.

Ein Siegesschrei war bis zum Abend des 3.4. der letzte laute Ton, der sich über den Ort des Grauens ausbreitete. Jubel der Barbaren, Freudenrufe aus Kildare und der stille Triumph Puthrâns besiegelten die Schlacht um die Stadt am Arga.
Als die Sonne zum Mittag hinaufstieg, kehrte eine unsagbare Stille über der Stadt ein, die nur schwer zu beschreiben war.
Die Elfen des Verbotenen Waldes zogen sich ohne Worte in ihr Land zurück, den Barbaren Battars wurde mit tiefen Verbeugungen und festen Umarmungen gedankt und die Krieger aus Kildare sahen sich freudig an und spendeten sich in Gedanken Beifall. Warum der Sieg nicht gefeiert wurde, wie man vielleicht erwartet hätte, zeigte ein Blick auf die Mauern der Stadt, auf das Schlachtfeld im Osten und auf die Straßen Kildares. Wie in Argmund schon, schlug auch dieser Kampf seine Wunden. Das große Schlachtenschwert mit dem Namen "Schicksal" hatte unzählige Männer zu sich genommen und deren Dasein auf dieser Welt beendet. Zwischen den verruchten Leibern der Riesen, die ihr dunkelrotes Blut in die Erde der Freien Ebenen entließen, lagen viele hundert tapfere Kämpfer, die alle ihr eigenes kleines Leben für ein großes Ziel opferten. Sie hatten alle Familien, Freunde und Wünsche gehabt, die sie hinter die Befreiung ihrer Stadt und der Freien Ebenen selbst zurückstellten.
Das größte Opfer, das die Stadt jedoch hinnehmen musste, war der Tod des geliebten Oberfeldmarschalls. Der Zwerg Gornt, der sich, als die Barbaren kamen, kampfeslustig mit in das Getümmel im Mauergraben stürzte, war durch eine Riesenaxt gefällt worden. Zwischen Dank, stiller Freude und Erleichterung der Überlebenden wurde der Zwerg von Kriegern auf einer Barre auf das Schlachtfeld getragen und fast unbemerkt beweint. Die Oberfeldmarschälle Skjard und von Hammern der Nachbarwachschaftstümer trauerten um ihren Freund und die Zwerge, die mit Muadib in den Kampf gezogen waren, besangen ihn in einem heroischen Abschiedslied. Mit dem letzten Akkord der Hymne endete der Kampf um Kildare endgültig.
Während die Priester die Verletzten versorgten, die Oberfeldfeldmarschälle die Schäden inspizierten, die Oberen zusammentrommelten und um den Fortgang des Tages berieten, suchten überlebende Soldaten, Bürger und Kinder das Schlachtfeld nach Freunden ab. Die Felder des Kampfes am Fuße der östlichen Mauer waren an jenem Tag Trauerfelder, deren jungfräuliche Blumen, die dem Ruf des Frühlings gefolgt waren, von den salzigen und bitteren Tränen vieler Menschen genährt wurden.
Am Abend jedoch, man hatte schon begonnen die Leiber der Riesen zu verbrennen und die ersten toten Freunde draußen vor der Stadt zu begraben, wurden überall in den Straßen Kildares Feuer entfacht, Bierfässer herangeschafft und Freudenlieder angestimmt. Unter den vielen wärmenden Feuerstellen gab es auch eine Enklave aus roten Flammen auf dem Stadtmarkt, an der sich die Oberfeldmarschälle zusammen mit der Führung der Barbaren, einer elfischen Frau mit dem Namen Elizabeth die Flüchtige, niedergelassen hatten. Algonthir, Murbi und Zefania gesellten sich mit an die wärmenden Flammen und Murbi musste erfahren, dass nicht allein Victor der Redner dafür verantwortlich war, dass die Barbaren nach Kildare gekommen waren. Elizabeth hatte einen Traum, in dem Murbi von den Roroch eine, ihr unerklärliche, Rolle spielte. Nicht durch Murbi selbst, aber durch ein Gefühl, das sie im Traum erfasste, wurde sie aufgefordert, die Freien Ebenen im Krieg gegen die Riesen zu unterstützen. Victor erzählte später, dass die Reiter Battars schon gewappnet und die Pferde schon gesattelt waren als er eintraf. Er musste den Männern nur noch einen Tritt aus der Tür hinaus geben.
Die geheimnisvolle Elfe, die einst in Puthrân gelebt hatte, ihrer Heimat aber entflohen war, musste den Traum immer wieder ansprechen. Je öfter sie von ihm erzählte und über ihn nachdachte - man konnte an ihren Gesichtszügen erkenne, wann sie darüber nachsann - desto mehr fühlte sie sich zu Murbi hingezogen und starrte ihn abwesend an. Ihre Blicke ließen erkennen, dass es Dinge in ihrem Leben gab, die sie noch nicht verraten hatte, aber mit Murbi in Verbindung brachte.
Es war ein friedlicher aber auch seltsamer Abend für alle Anwesenden und er wurde noch seltsamer, als der Currag Jorlach von Nord mit seinen vier Reitern wiederkehrte.
Einen ganzen Tag war er fort gewesen und nun, als die Schlacht vorüber war, kam er zurück und stieg gebieterisch von seinem Pferd herab. Er gratulierte kurz zum Sieg, fragte nach seinem militärischen Führer, dessen Tod ihn wenig zu interessieren schien und ordnete an, Algonthir unverzüglich in den Kerker zu stecken. Hatte er ihn am vorhergehenden Tag auf freien Fuß gesetzt und ihm einen Freispruch versprochen, wollte er ihn jetzt wieder in das Gefängnis stecken und ihn in einer Verhandlung am Mittag des folgenden Tages auseinander nehmen.
Der Elf, der tatkräftig für die Stadt gekämpft hatte, wehrte sich und versprach mit gezogenen Waffen, dass er sein Wort im Gegensatz zum Currag nicht breche und bis zum Mittag in der Stadt bliebe um seine Meinung kundzutun oder seiner Strafe ins Auge zu blicken.

So kam es am folgenden Tag zur Verhandlung. Algonthir, des Mordes angeklagt und von einem Augenzeugen - einem Bettler der Stadt - auf eine ihm unerklärliche Weise bei der Tat beobachtet, musste sich seine Anschuldigungen anhören und versuchte sich lange Zeit zu rechtfertigen, da er die Tat nicht begangen hatte. Er entkam durch seine Diskussion dem Henkersbeil und bekam die Möglichkeit, sich dadurch freizusprechen, indem er drei Personen fände, die bestätigten, mit ihm zur Tatzeit zusammen gewesen zu sein und ihn für unschuldig bekannten. Seine Freunde waren von der Beweisaufnahme ausgeschlossen, denn Jorlach sah in ihnen dem Elf gleich gesinnte Verräter, die ihren Freund zu gern mit einer Lüge befreien wollten.
Der Pferdeflüsterer wusste nicht, was er tun sollte. Doch dann, in einem Augenblick voller Lüge, Verrat und Erpressung entdeckte er Methar'Ei, den Elverra, der seine Rettung sein sollte. Jener fremd wirkende Unsterbliche der Vorzeit, dem die Gruppe schon oft begegnet war, stand neben Winnita der Roten, der Gildenführerin der Wandlergilde und seit zwei Tagen eine gute Freundin des Elfs. Zwischen all den Anwesenden, die den Neuankömmling nicht zu bemerken schienen, flüsterte dieser der Frau etwas ins Ohr. Kurz darauf verschwand er. Winnita sprang auf und erklärte, mit Algonthir am Tag der Tat, weit ab der Stadt, zusammen gewesen zu sein. Sie behauptete, mit ihm in einem Uboot im Außenmeer unterwegs gewesen zu sein. Der Currag sah seine Chance auf eine befriedigende Hinrichtung schwinden. Kurz darauf sprang die große Flügeltür zum Verhandlungssaal auf, und der Elverra trat unter staunenden Blicken, mit Landuk aus der Wandlergilde Irars unterm Arm, ein. Der Mensch war in Ketten gelegt und in Lumpen gehüllt. Der Elverra musste ihn direkt aus seinem Arrest geholt haben, den er in der Küstenstadt absaß.
Die zwei sprachen sich ebenfalls für Algonthir aus, erzählten die gleiche Geschichte wie die Zauberin Winnita und verschwanden kurze Zeit später genau so schnell, wie sie gekommen waren. Algonthir wurde unter fluchenden Worten des Currags, der ihn unbedingt bestrafen wollte, durch das Urteil seines Stellvertreters, des Priesters Freud von Hulth, freigelassen und seiner Vorwürfe entledigt. Die Halbwahrheit seiner Unterseereise im Außenmeer wurde geduldet - geglaubt.
So stand er nun an der Seite Winnitas der Roten, die behauptete, dass Methar'Ei überzeugend war und sie seinem Vorschlag ohne Protest Folge leistete. Er muss es auch gewesen sein, der ihre Lüge vor dem, die Wahrheit suchenden, Priester glaubhaft gemacht hat. Warum Methar'Ei geholfen hat, nachdem er jüngst auf Psidara so abweisend war, scheint verborgen und ist ein weiteres Geheimnis Noridans.




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