In der Tiefe gefangen - 09.10.2003

So schien das Ende der Gruppe besiegelt. Zwar ging seltsamer Weise die Luft in dem kleinen Raum nicht aus und dank einer der neuen Kräfte Zefanias, die die Verwandlung in Irar hervorbrachten, Nahrung zu erschaffen, verhungerte auch niemand.
Doch der Geist würde dieses Gefängnis nicht ewig überleben. Selbst wenn dem Verlangen des Körpers statt gegeben wird, schleift die Seele irgendwann am Boden und der menschliche Geist befreit sich durch den Wahnsinn.
Nach einigen Versuchen und zahlreichen Überlegungen, kam Algonthir auf die Idee einen Zaubertrank zu trinken, der ihm im Traum vielleicht eine Antwort auf die Situation geben würde. "Traum nach Wunsch", eröffnete ihm seltsame Bilder, die scheinbar eine Möglichkeit boten, gerettet zu werden. Er sah die Kristallpyramide, die einem Stalagtid gleich im Marmorzimmer an der Decke hing, im Wasser und unter ihr war Wuselwort zu sehen, der langsam im Wasser nach oben trieb. Algonthir sah eine gesichtslose Person einen Zaubertrank einnehmen und dann einfach in die Tiefe der See hinauswandern. Außerdem sah er einen Elverra, jenen Elverra, der sie schon die ganze Zeit zu beobachten schien. Dann wachte der Elf wieder auf und das Rätseln um die Flucht begann..
Die Gruppe entschloss sich durch reine Provokation den Elverra zu rufen und das Gelingen war vorprogrammiert, als die verbotenen Worte die Münder der Abenteurer verließen. "Amun", "Elverra" und ähnliche Bezeichnungen ließen den Übermensch aus der puren Luft entstehen. Er versprach die Möglichkeit zu haben, die Helden aus ihrer misslichen Lage zu befreien, verlangte aber den Dolch des Feuers, den des Lichtes und den des Dunkels. Außerdem verlangte er, Muadib und Gothol zu impfen, um über sie und ihre Taten zu wachen. Warum er den Wunsch nach den Dolchen hat, blieb unklar.
Das Angebot wurde abgelehnt und es verstrichen ein weiterer tatenloser Tag in der Höhle. Auch wenn der Elverra sein Angebot am Ende auf den Dolch des Dunkels und den des Feuers beschränkte, wurde er abgewiesen.
Dann, nach zwei Tagen unter der tiefen See, kam Wuselwort auf die Idee, einen Kontaktspiegel zu benutzen, den er von Landuk aus der Veränderungsgilde Irars erhalten hatte. Landuk war sozusagen Wuselworts Geschäftspartner und fertigte für den Gnom gerade einen Zauberstab. Er hatte ihm den Spiegel gegeben, weil Wuselwort anbot, einen Auftrag - vielleicht sogar im Kriegsgebiet Argmund - für die Veränderungsgilde zu erfüllen, um den Preis für seine Anfertigung zu senken.
Landuk meldete sich, als der magische Spiegel vom Chaosmagier benutzt wurde und versicherte, die sechs Personen zu befreien, wenn Wuselwort nun sein Versprechen einlösen würde und einen Auftrag weit weg im Kriegsgebiet erfülle. Wuselwort willigte ein.
Mit einem geheimen U-Boot der Veränderungsgilde wurde die gesamte Gruppe aus der Höhle Psidaras befreit und zurück nach Irar gebracht.
Als seltsam stelle sich heraus, dass in der Höhle die Zeit viel schneller verging. Außerhalb war der dritte Monat des Jahres 624 schon weit vorangeschritten, obwohl die Helden erst im zweiten Monat Psidara betraten.

Landuk erteilte Wuselwort seinen Auftrag:
"In Argmund gibt es eine Bezauberungsgilde, die ein Bild besitzt, das einst der Schule der Veränderung gehörte. Du, Wuselwort, sollst das Bild besorgen, denn es gehört rechtmäßig der Schule der Veränderung. Um nach Argmund zu kommen, musst du im gehobenen Viertel Irars, zu dem du nun durch das Goldene Blatt Zugang hast, einen fliegenden Teppich stehlen, der in einer Kunstausstellung zu finden ist. Ein Teppich Duplikat wird den Schwindel für fünf Tage decken. Bis dahin musst du wiedergekehrt sein, das Bild dabeihaben und den echten fliegenden Teppich durch den falschen austauschen!
Das Bild wird das neue Symbol für die öffentliche Schule in Irar sein und soll dort als Kunstwerk ausgestellt werden. Dass das U-Boot verschwunden war, um euch zu befreien, wird aufgefallen sein, daher hängt von eurem Gelingen die Zeit ab, die ich im Karzer der Schule verbringen muss. Man wird Milde walten lassen, wenn der Auftrag erfolgreich war. Ich wünsche euch Glück."

Der Auftrag wurde angenommen und der Diebstahl des Teppichs durchgeführt. Jede Skepsis über eine verwerfliche Tat wurde unter dem Nutzen der Reise begraben und von der Schuld die zu begleichen war, verschüttet.
Nach einer erfolgreichen Aneignung des Kunstwerkes (das Duplikat sollte im Museum den täglichen Besuch täuschen) flogen die Helden nach Argmund.
Sie wurden weiterhin vom Elverra beobachtet, der auf der Reise einmal auftauchte, sie besiegten eine Schar Wilde und zwei Frostriesen, die dabei waren ein Dorf zu zerstören und landeten schließlich im belagerten Argmund, wo sie im Festungshof kurz nach ihrer Ankunft die Bestattung des Currags von Argmund mit ansehen mussten. Bei einem Kurzangriff einer Gruppe der gut fünfhundert Riesen und einigen der über dreitausend Wilden ist das Stadtoberhaupt vor zwei Tagen ums Leben gekommen. Ihm wurde unter großer Anteilnahme sein letztes Geleit gegeben.




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